Wie gesund ist der Aufenthalt im Wald?
Dem Stress zu entfliehen und mal an gar nichts denken, das klappt am besten in einem abgelegenen Wald. Denn hier werden die Handys automatisch aus der Hand gelegt, da gar nicht erst ein Empfang gegeben ist. Wer erst einmal im Wald angekommen ist, der wird merken, wie der Stress abfällt, wenn es nicht ständig blinkt, summt, oder ringt.
So kann der Wald helfen, den stressigen Alltag hinter sich zu lassen, ein Spaziergang bringt Ruhe, lässt den Geist abschalten und am Ende ist das Gefühl der völligen Entspannung vorherrschend. Das ein Wald und Bäume auf uns Menschen eine beruhigende Wirkung haben, wissen auch die Japaner, die dieses Phänomen Shinrin-yoku, „Baden im Wald“ nennen.
Wer daher öfter im Wald spazieren geht und das Handy auslässt, der wird merken, dass Arztbesuche vielleicht seltener werden. Und das liegt nicht nur an der Ruhe, wie Wissenschaftler feststellen konnten.
Shinrin-yoku – Baden im Wald
Nehmen Sie sich die Zeit und sehen Sie sich dieses Video an, vor allem wenn Sie Kinder haben.
Seit 1982 baden die Japaner im Wald und dies wird hier seitdem als ein Teil beschrieben, der zu einem gesunden Lebensstil gehört. Die wissenschaftliche Grundlage hierzu wurde von den Forschern der Nippon Medical School in Tokio geliefert, indem sie über 120 Menschen in 24 Wäldern zum Spazierengehen schickten und herausfanden, dass dies durchaus gesund waren.
Denn die Testpersonen reagierten mit einem niedrigeren Blutdruck und Puls und das Stresshormon Cortisol wurde deutlich gesenkt. Nach Spaziergängen durch eine Stadt zeigten sich diese positiven Eigenschaften jedoch nicht. Doch woher kommt es, dass der Wald so eine positive Wirkung auf den menschlichen Körper ausüben kann. Nur die Ruhe die hier herrscht, ist es nicht.
Der Waldgeruch hilft dem Körper, mehr Killerzellen zu bilden
Vor allem die Luft im Wald, die von den Spaziergängern im Wald eingeatmet wird, hat eine gesundheitlich positive Wirkung auf den Körper. Denn in den Pilzen, Blättern und Baumrinden stecken Terpene, bei denen es sich um chemische Botenstoffe handelt, mit denen sich die Bäume und Pflanzen „miteinander unterhalten“.
So werden diese in der Luft im Wald freigesetzt und können von den Spaziergängern aufgenommen werden. Wer bei einer seiner nächsten Wanderungen durch den Wald den typischen Geruch von Moder und Holz wahrnimmt, der weiß nun, dass er gesunde Luft einatmet. Besonders nach Regen und an feuchten Tagen ist dieser gesunde Geruch besonders intensiv.
Durch diese eingeatmete Waldluft soll der menschliche Körper Zellen bilden, die Krebs verhindern und Viren abtöten können. So fanden japanische Wissenschaftler heraus, dass bereits beibein einem ganzen Tag im Wald diese Killerzellen um vierzig Prozent erhöht wurden. Und diese positive Entwicklung konnte anhand der Blutanalysen auch noch eine ganze Woche lang nachgewiesen werden.
Diese positive Wirkung wird auch bei heimischen Produkten wie zum Beispiel der Zirbenbrotdose genutzt.
Sogar im Schlaf können die Terpene eine positive Wirkung haben
Die Experimente des japanischen Mediziners Quing Li gingen jedoch noch weiter. Denn er brachte Testpersonen in einem Hotel in Tokio in verschiedenen Zimmern unter. In der Hälfte schliefen die Studenten in der ganz normalen Zimmerluft, in der anderen Hälfte wurde Luft mit Waldterpenen eingesetzt, die die Studenten im Schlaf einatmeten.
Nach der Untersuchung am nächsten Tag war klar, das die Killerzellen bei den Testpersonen stärker vertreten waren, die die Waldluft eingeatmet hatten.
Auch hier wird daher das Waldbaden immer mehr empfohlen. Gerade Menschen, die die ganze Woche von Montag bis Freitag in geschlossenen Räumen arbeiten, sollten im Wald am Wochenende oder in den Abendstunden einen Ausgleich suchen. So können sie neben der gesunden Waldluft die sie einatmen auch die Ruhe genießen.
So muss es sich hierbei gar nicht um eine längere Wanderung handeln. Es reicht schon völlig aus, dass man sich im Wald aufhält. Also können sich die Spaziergänger hier auch einfach nur hinsetzen die Ruhe genießen und die gesunde Luft einatmen und abwarten was passiert.
Eine ganz besondere Wirkung im Zusammenhang mit Schlaf und Wald sagt man der heimischen Zirbe nach. Ihre natürlichen Öle fördern die Regeneration und helfen sogar bei Allergien. Schlafen auf einem Zirbenkissen soll wahre Wunder vollbringen.
Für Schüler ein gesunder Ausgleich
Auch Schulen könnten hier umdenken und einen Schultag in der Woche in den Wald verlegen. Gerade Schüler der weiterführenden Schulen haben kaum noch eine Gelegenheit, bei dem großen Lernstoff den sie haben, selbst nach der Schule oder am Abend die Freizeit draußen in der freien Natur zu verbringen.
Doch Wissenschaftler der Technischen Universität München haben in einem Langzeitprojekt bewiesen, dass ein regelmäßiger wöchentlicher Schultag sich positiv auswirken kann. So wurden hier über ein Jahr Speichelproben von Schülern verglichen. Die einen hatten wöchentlich einen Tag Unterricht im Wald, die anderen blieben immer im Schulgebäude. Im Speichel der Waldschüler wurde das ganze Jahr über konstant weniger das Stresshormon Cortisol gefunden was belegt, dass ein naturnaher Unterricht das Befinden der Schüler erheblich verbessern kann.
Das Leben auf dem Land ist gesünder, als das in der Stadt
Es ist schon lange bekannt, dass ein Aufenthalt in der Natur gesund ist. Und so ist es auch gesünder, wenn der Sport an der frischen Luft im Grünen ausgeführt wird, als in geschlossenen Räumen. Sicher ist auf jeden Fall, dass das Leben in der Stadt den menschlichen Organismus stärker belastet.
Stadtbewohner erkranken eher als dies bei Landbewohnern der Fall ist. Dies liegt vor allem auch daran, dass im Wald weniger Feinstaub und Lärm, aber mehr Sauerstoffgehalt gemessen werden kann. Besonders förderlich soll hierbei vor allem sein, wenn Wald und Wasser eine gute Mischung ergeben. Auch dies wurde inzwischen wissenschaftlich erforscht.
So wurden in Österreich drei Gruppen von Menschen gebildet, die alle aus dem Bereich der stressigen Pflegeberufe kamen. Die erste Gruppe erholte sich zu Hause, die zweite ging wandern im Nationalpark Hohe Tauern und die dritte Gruppe suchte täglich zusätzlich eine Stunden den Gartl-Wasserfall auf. Und so zeigte auch die dritte Gruppe, die Wald und Wasserfall besuchte, den größten Stressabbau. Die erste Gruppe, die sich zu Hause erholte, hatte die schlechtesten Werte.
Wie wichtig die richtige Luftfeuchtigkeit generell ist, erfahren Sie hier – Zirbenholz Luftbefeuchter.
Waldluft für Alt und Jung gesund und daher ein regelmäßige Muss
So schlagen die Wissenschaftler vor, wenn man sich selbst etwas Gutes tun und eventuelle Arztbesuche aufgrund von Stress und anderen Beschwerden aufgrund von Virusinfektionen oder Immunkrankheiten reduzieren möchte, in der Woche mehrmals in den Wald zu gehen. Ratsam wäre es hierbei auch, ein wenig Sport zu treiben.
Denn durch die körperliche Anstrengung wird das Lungenvolumen vergrößert und so kann dann mehr von der gesunden Waldluft eingeatmet und aufgenommen werden.
Die Experten empfehlen daher klar, dass sich jeder Mensch möglichst oft im Grünen aufhalten und sich hier auch bewegen soll. Zudem kann der Wald aufgrund seiner Größe auch ein Gefühl von Freiheit vermitteln. Das ausgeschaltete Handy bringt zudem die gewünschte Ruhe, die in einer Stadt nicht gefunden wird.
Das der Wald jedoch nur etwas für Spießer ist, ist schon lange nicht mehr gegeben. So halten sich Jugendliche mit Ihren Mountainbikes hier ebenso auf, wie zahlreiche Jogger und Walker, die Spaß an der Bewegung haben. Kinder und Jugendliche, die sich für den Tierschutz einsetzen, können hier arbeiten und Gutes tun und gleichzeitig auch die gesunde Luft einatmen.
Daher sollte jeder, auch Eltern für Ihre Kinder, darauf achten, dass man sich so viel wie möglich im Grünen und in einem Wald aufhält, hierin zum Beispiel bereits mit den Kleinsten zum Spielen geht.
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